...wir backen Brot ohne Hefe
Roggensauerteigbrot ohne Hefe für eine deftige Brotzeit
Hallo liebe Brotbackfreund(innen), nun habe ich endlich mal ein uriges, deftiges und herzhaftes Roggen-Sauerteigbrot ohne Hefe gebacken. Eines vorweg...ich hab keine Ahnung, ob das mit dem gekauften Sauerteig aus dem Beutel genau so gut funktioniert, denn ich mache meinen Sauerteig selbst, und zwar aus Roggenvollkornmehl. Wie das geht, seht Ihr weiter unten oder klickt hier zu Sauerteig selbst herstellen. Der Sauerteig muss eine starke Triebkraft haben, wenn dem Teig keine Hefe zugesetzt wird. Ich habe meinen Sauerteig vor gut einem Jahr ins Leben gerufen und füttere ihn seitdem immer fleißig und frische ihn auf. Wenn der Johann, so nenne ich meinen stillen Mitbewohner, zu frisch ist, hat er noch keine große Triebkraft und dem Teig muss Hefe zugesetzt werden, sonst klappt das mit dem Roggenbrot ohne Hefe nicht. Je öfter er gefüttert und aufgefrischt ist, desto besser wird er. Sauerteig sorgt dafür, dass das Brot gut aufgeht, es bekommt ein mildes säuerliches Aroma und bleibt relativ lange frisch. Roggenbrot und Sauerteig gehören unbedingt zusammen. Ein reines Roggenbrot nur mit Hefe funktioniert nicht! Roggenbrotteig braucht die Säure, um richtig Auftrieb zu bekommen! Das Roggen-Sauerteigbrot macht man nicht mal so nebenbei, denn es braucht richtig viel Zeit...Zeit um ordentlich zu gehen, Zeit um sich dann noch mal richtig auszuruhen. Der Teig lässt es sich also richt gut gehen ☺Sauerteig geht sehr viel langsamer als ein Hefeteig, deshalb darf man nicht ungeduldig werden. Vier Stunden Gehzeit müsst Ihr für den Teig schon veranschlagen. Deshalb mein Tipp: Backt dieses Brot nur, wenn Ihr Zeit und Lust dazu habt. Das Ergebnis ist aber echt der Hammer! Was für ein geniales Brot! Nur aus Mehl, Wasser und Salz. Ganz ohne irgendwelche Zusätze! Wo bekommt man noch solch ein gutes Brot, wenn nicht aus der eigenen "Backstube"? Wer Glück hat, hat seinen Stammbäcker um die Ecke, der noch selbst mit viel Liebe selbst backt, aber trotzdem... selbst backen macht doch auch einen Riesenspaß 🥨
Das urige, herzhafte Roggen-Sauerteigbrot muss gut auskühlen, bevor es angeschnitten wird und schmeckt am nächsten Tag am besten! Zur Brotzeit belegt mit Schinken, deftiger Wurst oder Käse oder einfach mit Butter und Salz ist es ein Genuss!
Ich benutze schon sehr lange diese *Gärkörbchen aus Peddigrohr. Der Teig läuft nicht auseinander und die Brote bekommen ein schönes Rillenmuster. Sie sind leicht zu reinigen, was die Handhabung extrem vereinfacht. Einfach trocknen lassen und ausbürsten. Die Körbchen eignen sich für Brote zwischen 700 g - 1500 g. Gärkörbchen fördern den Gärprozess vor dem Backvorgang indem sie den Teig mit dem erforderlichen Sauerstoff und der richtigen Feuchtigkeit versorgen.
Das Rezept für ein Roggen-Sauerteigbrot von ca. 1 kg
100 g Sauerteig, am besten selbst herstellen oder Bäcker danach fragen ♦ 300 ml lauwarmes Wasser ♦ 500 g Roggenmehl Type 1150 ♦ 12 g Salz
Backofen vorheizen 250° C/ später fallend auf 160° C Ober/Unterhitze
- Das lauwarme , nicht heiße Wasser in eine Backschüssel geben und den Sauerteig einrühren. Dann das Mehl und das Salz mit den Knethaken des Handmixers oder einem Holzlöffel gut unterrühren und gut vermischen. Aufwändiges Kneten ist nicht nötig, nur muss alles gut vermischt werden. Der Teig hat eine eher glitschige Konsistenz, das ist aber richtig so
- Jetzt die Schüssel mit einem sauberen Küchentuch abdecken und den Teig an einem warmen Ort 4 Stunden gehen lassen. Das funktioniert gut im Backofen mit eingeschalteter Lampe oder Ihr heizt den Backofen auf 50° C vor und schaltet dann den Backofen aus. Dann stellt Ihr die Schüssel abgedeckt in den Ofen
- Das Teigvolumen sollte sich nach dieser Zeit sichtbar vergrößert haben
- Ein Backbrett oder die Arbeitsfläche gut bemehlen und den Teig nun zu einer Kugel formen und in ein gut bemehltes Gärkörbchen legen und nochmal 30 Min. ruhen lassen. Das Volumen nimmt noch mal zu. Sollte das nicht der Fall sein, lasst den Teig einfach noch mal weitere 20 Min. stehen. Manchmal braucht er einfach etwas länger
- Den Teigling nun vorsichtig auf Backpapier kippen und mit dem Backpapier in den auf 250° C vorgeheizten Backofen heben und 30 Min. bei 250° backen, damit es eine schöne dunkle Kruste bekommt. Die ersten 15 Min. mit Dampf backen und weitere 25 Min. bei 160 °C fertig backen
- Das Brot ist fertig, wenn es hohl klingt, wenn man auf den Boden klopft
Mit Dampf backen
Ich mache das immer so:
Ich stelle ein zweites Backblech in den Ofen. Wenn man keines hat, geht auch eine feuerfeste große flache Schale. Dieses Blech oder die Schale wird mit vorgeheizt. Direkt wenn ich mein Brot in den Ofen gebe, gebe ich eine Tasse Wasser, ca. 50 ml auf das heiße Blech! Vorsicht, es entsteht sehr heißer Dampf! Aufpassen wegen Verbrennungsgefahr! Mit einer Blumenspritze befeuchte ich zusätzlich ordentlich die Wände des Backofens und schließe die Ofentür, damit sich Schwaden bilden kann. So bäckt das Brot für 15 Min. bei 250 °. Nach dieser Zeit die Ofentür öffnen, um Dampf abzulassen. Mit dem noch vorhandenen Restdampf bekommt das Brot eine superschöne Kruste und wird fertig ausgebacken.
Tipp
Wenn Ihr Gärkörbchen aus Peddigrohr verwendet, vorher bemehlen. Ein Teil Roggenmehl mit 2 Teilen Stärkemehl mischen und durch ein kleines Sieb das Gärkörbchen gleichmäßig bestreuen. Dann bleibt garantiert kein Teig mehr kleben!
🧡 Ich wünsche Euch viel Spaß beim Brot backen und Gutes Gelingen 🧡
Wann muss mein Sauerteigbrot in den Ofen?
Einfache Tricks für den richtigen Zeitpunkt
Sauerteig selbst herstellen ist wirklich gar nicht schwer!
Sauerteig selbst herstellen ist wirklich gar nicht schwer! Man braucht nur am Anfang etwas Geduld, das heißt genau 4-5 Tage Geduld! Dann muss er nur noch gefüttert werden und das Schöne daran ist, er wird mit der Zeit immer besser. Ihr braucht Ihr braucht nur gutes Mehl, Wasser und ein warmes Plätzchen, etwa in der Nähe der Heizung. Der Vorteil an einem Sauerteigbrot ist, dass es sich länger frisch hält. Funktioniert aber nicht, weil es einfach zu köstlich ist und ratz fatz aufgegessen wird.
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Petra (Montag, 30 März 2020 09:33)
Hallo Jutta, will gleich meinen allerersten (5 Tage „gewachsenen“) Sauerteig zu Brot machen.
Du schreibst, am Anfang benötigt es zusätzlich Hefe ... wieviel? Oder kann ich es auch ohne Hefe versuchen?
Freue mich auf deine Antwort und dann auf unser ERSTES selbstgemachtes Sauerteigbrot :-)
Grüße, Petra
Jutta (Montag, 30 März 2020 11:30)
@Petra
Hallo Petra, prima... Du hast Deinen ersten Sauerteig hergestellt! Dieser steckt nun aber noch in den Kinderschuhen und muss erst einige male gefüttert werden, damit er stabil ist. Das Brot würde nicht richtig aufgehen, es fehlt dem frischen Sauerteig einfach an Triebkraft und Stabilität. Ein Brot NUR mit Sauerteig ohne Hefe gelingt Dir erst nach einigen Wochen, wenn Du Deinen Sauerteig ständig fütterst. Er braucht eben am Anfang noch ein bisschen Hilfe durch Hefe. Ich würde am Anfang so ungefähr 12 g frische Hefe oder 4 g Trockenhefe zugeben. Hefe ist aber im Moment absolut nicht zu bekommen! ( Hefe ist das neue Klopapier)�, Jedenfalls bei uns im Rhein-Main Gebiet. Wenn Du dennoch versuchen möchtest, ohne Hefe zu backen, würde ich Dir raten, die Gehzeit bis zu 8 Stunden zu verlängern. Das ist aber keine Gelinggarantie � Schau mal hier https://www.mjpics.de/reifegrade-f%C3%BCr-sauerteigbrote-wann-kann-mein-brot-in-den-ofen/ . Da machst Du den Fingertest. Vielleicht hast Du ja aber noch etwas Hefe zuhause. Dann gib sie auf jeden Fall dazu. Ein reines Sauerteigbrot mit selbst angesetztem Sauerteig gelingt ohne Hefe nach ca. 3 Wochen Pflege und Füttern! Ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig helfen ♥ Wenn Du es trotzdem versuchst, bin ich neugierig, ob es gelungen ist und mich über eine Rückmeldung freuen ♥
Herzliche Grüße
Jutta
Sabine (Samstag, 16 Mai 2020 15:31)
Hallo, habe den Teig wie oben beschrieben zusammen gerührt. Er ist allerdings nicht klitschig, sondern eher fest. Habe ich was falsch gemacht?
Jutta (Samstag, 16 Mai 2020 16:42)
Hallo Sabine,
fest sollte er nicht sein. Hast Du Dich an die Wassermenge gehalten? Nach der Gehzeit sollte er elastisch sein. Gib einfach noch ein wenig lauwarmes Wasser hinzu...ein par ml..mehr nicht. Sauerteigbrot reagiert bei jedem etwas anders. Das kann das Mehl sein, oder auch die Temperatur. Taste Dich mit dem Wasser langsam heran bis zur gewünschten Konsistenz!
Liebe Grüße Jutta
Michael (Mittwoch, 13 Juli 2022 12:00)
Hallo Jutta,
habe das Brot jetzt zweimal gebacken, auch mein Teig war immer sehr fest, werde es nun mit etwas mehr Wasserzugabe pö a´pö versuchen. Auch habe ich festgestellt, daß die Kruste, trotz Einhaltung der Temperatur und Backzeit, sehr dunkel und hart wird. Liegt es vielleicht daran, daß ich es auf einem Backstein gebacken habe? Hast Du da Erfahrung. Trotz allem ein sehr leckeres Brot, hat uns sehr gut geschmeckt und werden es in unserer Favoritenliste aufnehmen.
Grüße Michael
Jutta (Donnerstag, 14 Juli 2022 11:53)
@ Michael
Hallo Michael, ich freue mich, dass Du das Brot nun schon 2x mal gebacken hast und es Euch schmeckt! Das Brot sollte schon eine schöne dunkle Kruste haben, aber hart sollte es nicht sein. Dieses Brot backe ich auch auf einem Brotbackstein, den ich 1 Stunde mit vorheize. Wenn der Teig zu fest ist, gib tröpfchenweise Wasser dazu, bis er gut formbar ist, aber nicht zu weich, sonst läuft der Teig breit. Es liegt auch oft am Mehl, da gibt es viele Unterschiede beim Backverhalten. Da hilft nur probieren, bis es passt :-) Du könntest versuchen, die Anfangsbackzeit bei 250° , statt 3o Minuten, nur 15-20 Minuten zu wählen und dann schon die Temperatur herunter zu stellen und fertig backen. Als Alternative könntest Du das Brot auch in einem gusseisernen Topf backen, da macht es nichts, wenn er etwas weicher ist, denn der Teig kann nicht breit laufen, sondern geht in die Höhe! Die Backzeit ist die Gleiche, nur musst Du dann nach 20 Min. den Deckel abnehmen und ohne Deckel weiter backen. Ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig helfen und wünsche Dir gutes Gelingen und viel Spaß beim backen ♥ Herzliche Grüße...Jutta