Tipps und Tricks rund um die Fotografie


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Allgemeine Grundlagen für Einsteiger

Das Geheimnis guter Landschaftsfotos

Szenerie - Bildaufbau - Motive


Die Landschaftsfotografie gehört gehört zu den anspruchsvollsten Tätigkeiten eines Fotografen

Vor uns liegen herrliche Wälder, Seenlandschaften, Berge, Täler, himmlische Sonnenuntergänge am Meer. Atemberaubende An- und Augenblicke, die einfach festgehalten werden müssen. Leider erweisen sich die magischen Augenblicke, wenn wir

sie uns am Computer oder ausgedruckt anschauen, manchmal langweilig und oder nichtssagend.

 

Warum ist das so?

 

Zum einen bietet die Natur so vielfältige Motive, für die wir auch verschiedene Brennweiten und somit verschiedene Objektive benötigen. Zum anderen brauchen wir bei Landschaftsfotografien ein klares Motiv! Wenn wir kein klares erkennbares Motiv haben, ist das Foto nichtssagend und somit wertlos und langweilig. Wir müssen erklären können, was wir fotografiert haben.... und das in einem kurzen Satz! Da sind die Palmen am Strand, dort das alte Gebäude oder der Kirchturm bei den Weinbergen. Wenn WIR nicht sagen können, was unser Motiv ist, wie soll der Betrachter denn wissen, was wir mit dem Foto sagen wollen? Sein Blick wird also ziellos auf dem Bild umherschweifen und es wird ihm im wahrsten Sinne des Wortes nichts sagen!

Bei der Landschaftsfotografie wollen wir, das unser Foto von vorne bis hinten scharf abgebildet wird. Da kommt wieder die Blende ins Spiel.

 

Sie erinnern sich?

 

Große Blende - Kleine ( niedrige ) Blendenzahl - offene Blende - Geringe Tiefenschärfe

f/2,8 - f/4 - f/5,6

Kleine Blende - Große (hohe ) Blendenzahl - geschlossene Blende - Große Tiefenschärfe

f/8 - f/11 - f/16 - f/22 - f/33

 

Ab Blende 8 erreichen wir eine große Tiefenschärfe. Wenn keine Bewegung im Spiel ist, eignet sich das AV Programm

bestens für die Landschaftaufnahmen. Auch bei guten Lichtverhältnissen kann es nicht schaden, ein Stativ zu benutzen.

Bei spielenden Kindern oder herumtollenden Hunden wechseln wir in den TV Modus, um kurze Belichtungszeiten zu erreichen.

 

 

Richtig fokussieren bei Landschaftsaufnahmen 

Wohin gehört der rote Punkt?

Platzieren Sie ihn in der Mitte, falls er verschoben ist. Fokussieren Sie auf den Punkt, der sich in etwa ein Drittel Entfernung

im Sucher befindet. Oder wählen Sie die Blende 22. Damit erreichen Sie eine große Tiefenschärfe! Bei manchen Objektiven erzeugt Blende 22 aber eine gewisse Beugungsunschärfe. Das müssen Sie ausprobieren.

 

Viele Fotografen, so wie auch ich, verwenden in der Landschaftsfotografie gerne ein Weitwinkelobjektiv oder Ultra-Weitwinkelobjektiv mit 10-20 mm. Man kann die Weite einer Landschaft sehr gut in Szene setzen, muss aber bei der Bildgestaltung ein gutes Auge haben. Bei dieser Brennweite kommen nämlich alle Elemente, die sich in unmittelbarer Nähe befinden, mit auf's Bild. Es ist einfach zuviel drauf, ein Hauptmotiv ist nicht erkennbar und der Blick des Betrachters schweift widerum umher. Was wir durch das Objektiv gesehen haben und uns groß erschien, wirkt auf dem Foto plötzlich klein und mickrig. Die Landschaftsfotografie mit dem Weitwinkelobjektiv bedarf also einiger Übung, aber es lassen sich eindrucksvolle Szenerien einfangen.

Dieses Foto entstand am späten Nachmittag im Frühsommer in Polen auf einer kaum befahrenen Landstraße inmitten von Äckern und Feldern. Bei dieser Weitwinkelaufnahme mit einem 10-20 mm Objektiv kommt sehr gut die Weite der Landschaft und des Himmels zur Geltung.

Brennweite 10 mm - 1/1600 Sek - f/8 - ISO 250 - ohne Stativ



Aber auch das Teleobjektiv leistet bei Landschaftsfotos gute Dienste. Es verdichtet die Landschaft, hält Details der Natur fest und Tiere in der Ferne können unbemerkt fotografiert werden. Im Allgemeinen eignet sich für den Anfang aber immer auch das Kit-Objektiv Ihrer Kamera, da lässt sich auch schon sehr gut mit verschiedenen Brennweiten spielen.

Dieses Foto entstand an einem Nachmittag im Sommer in den Weinbergen. Mit dem Teleobjektiv konnte ich gut die weiter entfernte Kirche in Szene setzen

Brennweite 200 mm - 1/1250 Sek; - f/8; ISO 250 - ohne Stativ


Der Bildaufbau und die Blickführung bei Natur-und Landschaftsaufnahmen

Wie schaffen wir es, fesselnde Landschaftsaufnahmen zu machen, so wie sie gerne auf Postkarten oder in Reiseführern, Reisekatalogen und Magazinen gezeigt werden?

 

Es war eine so schöne Gegend, berichten Verwandte oder Freunde oft von ihrem Urlaubsort. Aber leider kommt das auf

dem Foto gar nicht so gut rüber!

 

Wo also liegt das Problem?

 

Die Natur bietet uns eine Fülle von Formen, Linien, Strukturen und Farben! Diese sollten wir nutzen, um den Betrachter durch's Bild zu führen, damit sein Blick nicht ziellos umher wandert. Diese Führungslinien können Berge, Wege, die Strukturen der bewirtschafteten Felder und Äcker sein. Ebenso wie Zäune, Wege und Straßen oder die Serpentinen in den Bergen. Möglichkeiten gibt es viele, wenn wir erst einmal einen Blick dafür haben.

Dieses Foto entstand in den Tiroler Bergen

Die Strukturen der Bergspitzen bilden eine Führungslinie und weisen dem Betrachter den Blick durch's Bild

Brennweite 80 mm - 1/400 Sek; - f/11; ISO 800 - ohne Stativ


Eine weitere Möglichkeit der Bildgestaltung und Bildführung besteht, darin, dem Bild einen natürlichen Rahmen zu geben. In der Natur finden sich dafür viele Elemente wie Äste, Mauern oder Bäume.

 

 

 

 

 

Dem Foto einen natürlichen Rahmen zu geben, ist eine gute Möglichkeit der Bildgestaltung und Blickführung.

 

Dieses Foto entstand am frühen Vormittag in Laos in den dunklen Buddha Caves und durch den Felsspalt hat man einen tollen Blick über den Mekong.

 

Brennweite 22 mm - 1/4000 Sek; - f/4,0; - ISO 400 - ohne Stativ

 

Hier lässt sich auch eine weitere Frage erörtern:

 

Hochformat oder Querformat bei Landschaftsfotos?

 

Das Querformat ist oftmals die erste Wahl, wenn wir Landschaftsszenerien ablichten wollen. Um den schmalen Felsspalt und den Felsen zu verdeutlichen, bot sich hier das Hochformat an. Manchmal lohnt es sich auch, diese Variante einmal auszuprobieren. Es können interessante Ein -und Ausblicke entstehen.

Das richtige Licht

Zwischen 12 und 3 hat der Fotograf frei

 

So lautet eine alte Weisheit. Um diese Zeit wirft das grelle Licht der Mittagssonne harte unschöne Schatten. Viel besser geeignet sind die Morgen- und Abendstunden. Das Licht ist weicher und schmeichelt der Landschaft, die Farben sind satter, intensiver und nicht ausgebleicht, ganz zu schweigen von den wunderschönen Sonnenauf-und untergängen, die wir festhalten können. Sollte es dennoch vorkommen, das wir keine andere Möglichkeit haben, als in der grellen Mittagssonne zu fotografieren, erweist sich der Graufilter als sehr nützlich. Wir können Belichtungszeiten von mehreren Sekunden wählen ohne das das Foto überbelichtet wird.

 

 

 

 

 

 

 

 

Dieses Foto an einem Bach entstand im Sommer bei grellem Licht um die Mittagszeit

 

Durch den Einsatz des Graufilters wirken die Wassersteine schön plastisch, das Wasser weich und die Farben sind kräftig und nicht fade und ausgeblichen

 

Brennweite 10 mm - 1,0 Sek; - f/22; - ISO 100 - Stativ


Kann man an grauen und bewölkten Tagen gute Landschaftsfotos machen?

Eindeutig ja!! Es sollte nur nicht wie aus Kübeln schütten. Sonst gibt es keinen Grund, die Kamera einzupacken! Es gibt da nämlich einen Trick! Lassen Sie einfach bei der Aufnahme den Himmel weg!! Wählen Sie den Bildausschnitt so, das kein oder nur wenig von dem grauen Himmel auf dem Foto zu sehen ist. An bewölkten Tagen wirken die Farben satter und intensiver und es die Schatten sind weich.

Das Gleiche gilt bei Aufnahmen von Flüssen, Wasserfällen, Bächen und Seen. Lange Verschlusszeiten und Blende 22 geben dem Wasser einen weichen, seidigen Effekt, Steine und Blätter wirken schön plastisch. Ein Stativ ist bei solchen Aufnahmen aber ein MUSS!

Sie sehen, die Landschaftsfotografie bietet unerschöpfliche Möglichkeiten. Die Natur mit ihren wechselnden Jahreszeiten hält unendliche Motive für uns bereit! Also... Kamera schnappen und raus in die Natur!